Sophia weit weg


Die letzten Stunden Deutsch Unterricht…

Da heute der letzte Schultag vor Ferienbeginn war und wir ja nach den Ferien schon wieder nach Deutschland fliegen werden, mussten wir jetzt im Laufe der letzten Woche auch eine Abschlussstunde für unsere Deutsch Kurse machen. In jedem der drei Kurse haben wir also zum Abschluss unseren Laptop mitgebracht und unseren Schülern etliche Bilder von Deutschland im Allgemeinen, dem deutschen Essen, Kultur, von Tübingen und von unseren Wohnorten gezeigt. Dazu haben wir dann viel erzählt und erklärt. Alle waren echt begeistert und hätten sogar gerne noch mehr Fotos gesehen und haben mit großen Interesse viel nachgefragt! Außerdem hatten wir für unsere Schüler (und natürlich für uns selbst) noch eine Kleinigkeit mitgebracht: frische, leckere Brezeln aus der deutschen Bäckerei in einem anderen Stadtteil Limas!! Die waren wirklich sehr lecker und haben meine Lust auf eine richtige, frische deutsche Brezel vom Bäcker nur noch verstärkt. Bei den Schülern kamen die Brezeln auch echt gut an, ich glaube allen hat’s geschmeckt! Es ist schade, dass unsere Deutsch AG jetzt vorbei ist, denn es hat mir wirklich unglaublich viel Spaß gemacht und auch ich habe dadurch so einiges gelernt…aber ich werde es immer als schöne Erinnerung behalten. Insbesondere die Abschiedsstunde mit unseren ältesten Mädchen war echt schön und etwas sentimental. Die Mädchen sind mir mittlerweile alle echt ans Herz gewachsen und ich bin unglaublich stolz auf die Fortschritte die sie in Deutsch gemacht haben. Als Überraschung für uns haben sie die ganze Tafel des Klassenzimmers vollgemalt und „Sophi und Wenzel Danke“ hingeschrieben! War echt schön:) Einige der 6 Mädchen sind auch tatsächlich interessiert daran, mit dem Deutsch weiterzumachen, beispielsweise am Goethe Institut in Lima wäre das möglich! Ich hoffe sehr und wünsche es ihnen von ganzem Herzen, dass sie aus ihrem Leben etwas machen können, was in Villa El Salvador ja nicht wirklich einfach ist…


Videokonferenz mit dem Uhland-Gymnasium Tübingen

Ich hätte ja echt nicht gedacht, dass ich noch während meines FSJ hier eine Videokonferenz mit meiner alten Schule in Deutschland miterleben werde, da das ja eigentlich schon so oft geplant gewesen war und leider nie geklappt hat. Vergangenen Dienstag fand dann aber tatsächlich noch eine Videokonferenz mit Deutschland, mit dem Uhland-Gymnasium statt, bei der Wenzel und ich auch anwesend waren! Thema war Flora und Fauna in den jeweiligen Ländern. Die peruanischen Schüler hier haben also von den typischen Tieren, Pflanzen erzählt und wunderschöne Plakate gezeigt. Außerdem ging es dabei noch kurz um das wichtige Thema „Essen“. Und die deutschen Schüler haben dasselbe erzählt, nur eben auf Deutschland bezogen. Herr Schnell, mein ehemaliger Biologie Lehrer, hatte das Ganze mit seinen Schülern aus der 5ten Klasse vorbereitet und auf der peruanischen Seite war Judith die Hauptorganisatorin. Es waren bei den Peruanern aber Kinder mehrerer Altersklassen daran beteiligt: ein paar Schüler aus der 10ten Klasse, die Mehrheit aus der 5ten Klasse (oder war’s die 6te?) und sogar einige Schüler aus der ersten Klasse! Alle (insbesondere die Peruaner) hatten wirklich schöne Bilder gemalt und große Plakate gestaltet und waren sehr interessiert am Austausch mit den anderen. Ich habe als Übersetzerin für die peruanischen Schüler fungiert und auf der deutschen Seite waren die beiden Spanisch Lehrer Herr Sigel (mein ehemaliger Französisch Lehrer) und Frau Kustermann anwesend, unterstützt wurden sie außerdem von den neuen Freiwilligen. Herr Schnell selbst konnte leider nicht dabei sein, aber dafür hat die Schulleiterin Frau Leube-Dürr zu Beginn mal kurz vorbeigeschaut! Insgesamt war das Ganze echt toll und hat gut funktioniert und es war auf jeden Fall auch echt lustig und nett, mal wieder ein wenig vom UG mitzubekommen!


Die mega-Veranstaltung „Miscelanea“

Verzeihung, dass ich so wahnsinnig lang nichts mehr von mir hören lassen habe. Das lag daran, dass ich die letzten Tage, Wochen unglaublich viel zu tun hatte, sehr viel im Stress war und kaum eine freie Minute hatte, in der ich hätte schreiben können. Grund für den vielen Stress war die sogenannte Miscelanea. Das ist eine megagroße Endjahresveranstaltung in der Schule, bei der es im Prinzip darum geht zu zeigen, was man alles in dem Schuljahr gelernt und erreicht hat. Es gibt also Wettbewerbe in Gedichten, recyclete Produkte, Naturphänomene-Experimente, Theater, etc. aber hauptsächlich werden Tänze vorgeführt, sowohl „moderne Tänze“, als auch die traditionellen peruanischen Tänze. Jedes Jahr findet die Miscelanea statt und jedes Jahr spielt in den 2 Wochen vorher die komplette Schule total verrückt. Dieses Jahr fand das Ganze am vergangenen Sonntag, 21. Juli statt. Beginn war bereits um 9:00 Uhr morgens und geendet hat die Veranstaltung erst so ca. gegen 22 Uhr Abends!

Auch ich habe zum Programm der diesjährigen Miscelanea beigetragen: Ich habe nicht nur von 9:00 bis 12:00 Uhr gearbeitet (ich musste die Kostüme der Tänzer zurücknehmen, überprüfen und sortieren, ein Mordsgeschäft!), sondern auch gleich zwei Nummern kamen von mir. Denn ich habe mit meinem „taller de baile“, also sprich meiner Tanz AG, eine Hip Hop-Choreografie extra dafür einstudiert. Dafür habe ich nochmal neu aufgerufen und Interessenten gesucht aus allen Klassenstufen, letztendlich kam eine ganz bunte Truppe von 10 Personen zusammen: 1 Junge aus der 8ten Klasse, die Mehrheit aus der 7ten Klasse und sogar 2 Mädchen aus der  5ten Klasse! Fast jeden Tag in den letzten 2 Wochen habe ich 2 Stunden lang mit ihnen geprobt, was echt nicht immer einfach war. Es war oft ziemlich anstrengend, oft kamen einige einfach nicht, oder sie kamen viel zu spät und ich war meistens danach völlig k.o. Aber am Sonntag bei der großen Aufführung (vor der ganzen Schule + Lehrer + Eltern) habe ich dann gemerkt, dass alle Mühe sich auf jeden Fall gelohnt hat, denn die Aufführung war echt toll und es hat auch immer in den Stunden wirklich viel Spaß gemacht, mit meinen Schülern! Außerdem habe ich noch einer zweiten Gruppe eine andere Hip Hop-Choreografie beigebracht, die mich zuvor gefragt hatten, ob ich das mit ihnen für die Miscelanea machen könnten. Da waren es insgesamt 20 Schüler, 10 Jungs und 10 Mädchen aus der 8ten Klasse. Mit dieser Gruppe war es auch nicht immer einfach, viele der Schritte die ich mir ausgedacht hatte, waren einfach zu schwer für sie und ich musste deswegen mehrfach die Choreografie wieder umändern. Aber auch hier haben sich alle Mühe und alle Anstrengungen am Ende gelohnt, die Choreografie kam gut rüber und wir hatten insgesamt auch sehr viel Spaß zusammen. Alles in allem waren die Tanzstunden wirklich sehr anstrengend, aber gleichzeitig auch das, was mir am meisten Spaß und Freude bereitet hat. Von der Miscelanea selbst habe ich leider nicht allzu viel mitbekommen, da ich die meiste Zeit mit meinen eigenen Schülern beschäftigt war, aber das was ich gesehen habe, war schon ganz schön! Jetzt, da die Miscelanea vorbei ist habe ich auch endlich weniger zu tun und ab Samstag habe ich dann nochmal frei, bis kurz vor meinem Rückflug nach Deutschland! Das heißt, ich kann jetzt wieder zu Kräften gelangen und mich ordentlich erholen, bevor dann wieder der Stress kurz vor Abflug bevorsteht..;)