Sophia weit weg


Mein 20. Geburtstag in Peru!

Am 21.02. wurde ich 20 Jahre alt und ich kann mit großer Freude sagen, dass dieser Geburtstag ein richtig schöner, besonderer Tag war!:) Das Lustige war, dass Camila, meine Gastschwester, auch Geburtstag hatte. Sie wurde ganze 9 Jahre alt. Deshalb kamen dann ganz viele Familienangehörigen und wir haben gemeinsam gefeiert. Schon gleich nach dem Aufstehen fing ich an, mit einem Lächeln auf dem Gesicht herumzulaufen, denn da habe ich nämlich erst einmal mit meinen Liebsten in Deutschland geskypt! Währenddessen kam irgendwann meine peruanische Gastfamilie zur Tür herein, hat mich stürmisch umarmt, mir alles Gute gewünscht und sogar ein kleines Geschenk überreicht! Gegen Mittag sind wir dann alle zusammen in den Parque Zonal Huáscar von Villa El Salvador gegangen und haben dort lecker gegrillt. Als alle vollgegessen und zufrieden waren, kam plötzlich die große Überraschung: es wurde eine Tischdecke ausgepackt, Luftballons aufgepumpt, ein Plakat aufgehängt mit der Aufschrift „Feliz Cumpleanos Camila y Sophia“ und es kamen viele leckere Dinge auf den Tisch: Richard, ein Lehrer aus der Schule und guter Freund, hatte extra für uns Muffins gebacken und auf jeden einzelnen einen Buchstaben geschrieben, sodass das zusammengesetzt „Feliz dia Camila 9 y Sophia 20“ ergab! Außerdem gab es trinkbare, gar nicht mal sooo schlechte Gelatine und (unglaublich süßen) Wein, Chips, Coca Cola und Inka Cola und eine leckere Schokoladentorte mit Kerzen. Die haben doch tatsächlich für Camila und mich jeweils Kerzen gekauft, also für jeden Buchstaben eine Kerze und dann noch für Camila die Zahl 9 und für mich 20! Diese wurden dann erst von Camila ausgepustet und anschließend von mir, während man für uns lauthals „Happy Birthday und Cumpleanos Feliz“ sang… Es war echt schön! Und nachdem wir alle noch mehr vollgefressen waren, haben wir noch eine Weile so eine Art Volleyball gespielt, was ganz lustig war. Irgendwann Abends sind wir dann alle fröhlich nach Hause gegangen. Dort haben wir „jungen Leute“, also die beiden Jungs und ich, uns erst mal ein bisschen ausgeruht und sind dann gegen später noch in eine Disko in Barranco gegangen. Tja, also alles in allem war der 21.02. ein echt wunderschöner Tag. Es hätten nur auch noch meine Liebsten aus Deutschland dabei sein müssen, dann wäre es rundum perfekt gewesen!:) Ja, und jetzt bin ich 20, ein neues Jahrzehnt hat begonnen, ich bin kein „Teenager“ mehr, ich werde alt und bin gespannt was das neue Lebensjahr bringt!:D


Im Norden von Peru

Am 11.02. Abends ging die neue Reise los: mit dem Bus über Nacht von Lima nach Chiclayo. Bevor es richtig losgehen konnte, gab es aber so einige Problemchen, die uns ganz schön in Hektik und Stress gebracht haben: Vormittags waren wir am Strand und haben uns dummerweise alle den Rücken verbrannt, was dann ziemlich gestört hat bei den vielen Busfahrten und dem Tragen unserer Rucksäcke…und als wir dann am Abend los wollten, kam einfach überhaupt kein Taxi in Villa El Salvador bei uns vorbei, das uns überhaupt erst mal zum Busterminal hätte fahren können. Als dann irgendwann doch mal eines kam waren wir also schon recht spät dran, aber immernoch rechtzeitig. Dann aber das nächste Übel: die Panamericana war total verstopft, wir kamen kaum voran und die Zeit rannte dafür umso schneller. Und gleich darauf der nächste Schock: ich hab das Ticket Zuhause auf dem Schreibtisch liegen lassen! Also, nicht direkt das Busticket, sondern die Zahlungsbestätigung dafür. Wir hatten nämlich per Telefon die Tickets bestellt und mussten dann in der Bank das bezahlen. Dort haben wir dann so einen kleinen Zettel bekommen, auf dem das eben bestätigt wurde und den sollten wir natürlich zum Busterminal mitnehmen, damit die uns dort unsere richtigen Tickets geben. Auch das Durchsuchen meiner Tasche hat nichts genützt, es stand fest, dass ich das Ticket Zuhause vergessen hatte. Also haben wir Ruth angerufen und sie gebeten, so schnell wie möglich in einem Taxi mit dem Ticket zu dem Busterminal zu fahren, weil wir die Sorge hatten, dass wir ohne eben nicht hätten fahren dürfen. 20 Minuten vor Abfahrt standen wir dann dort, Ruth war auch schon unterwegs. Wir haben dann erst mal die „gringos“ gespielt, die nicht richtig spanisch verstehen und ein bisschen dümmlich sind.;) Das hieß konkret, dass wir eben so getan haben, als hätten wir nicht gewusst, dass wir das Ticket mitnehmen sollten. Letztendlich hat unsere schauspielerische Leistung die Frau am Schalter anscheinend überzeugt, wir hatten unsere richtigen Tickets und konnten Ruth Bescheid sagen, dass sie umkehren darf. Man könnte jetzt meinen, dass das genug unglückliche Dinge waren, aber zusätzlich zu dem Ganzen kam dann auch noch, dass ich meinen Pulli beim hektischen Durchsuchen meiner Tasche wohl im Taxi liegen lassen habe…Naja, irgendwann waren wir dann endlich im Bus, der Stress war vorbei und zumindest der Bus war mehr als gut: die Busgesellschaft heißt Tepsa und ist echt empfehlenswert. Wir hatten uns die besten Plätze, „Tepsa Suite“, geleistet, das ist sowas wie die Business Class im Flugzeug und waren nach dem ganzen Stress auch echt froh darum. Die normalen Plätze bei Tepsa sind aber auch sehr gut, haben wir auf einer anderen Fahrt auch noch ausprobiert! Die Sitze waren auf jeden Fall unglaublich bequem, man hatte sehr viel Platz, einen Fernseher mit Filmen und Musik und wurde von einer Stewardess mit vielen Kleinigkeiten wie Inca Kola, Schokolade, Bonbons und leckerem Essen rundum versorgt.

Von dem sehr warmen, sonnigen Chiclayo ging es dann am gleichen Tag wieder mit dem Bus über Nacht nach Chachapoyas. Chachapoyas ist die Haupstadt der Region Amazonas, liegt auf ca. 2300m über dem Meeresspiegel und ist ein echt schönes Städtchen. Die umliegende Landschaft war total schön, unser Ausflug auf einen Aussichtspunkt, von dem man in ein großes Tal blicken konnte, hat sich sehr gelohnt. Abends sind wir dann mit einem Taxi ca. 2 Stunden nach Maria gefahren. Das ist ein kleines, wirklich sehr kleines, Dorf, ziemlich abgelegen von dem Rest, aber recht nah bei den Ruinen von „Kuélap„, wo wir unbedingt hin wollten. Wir haben in einer kleinen Hospedaje geschlafen, ich hatte sogar für den gleichen Preis wie die beiden anderen, ein Einzelzimmer, weil’s keine Dreierzimmer gab! War sehr nett, die alte Frau. Am nächsten Morgen sind wir dann recht früh losgewandert, nach Kuélap: ca. 2 Stunden lang, mal recht anstrengend bergauf, dann wieder bergab. Dann stand da irgendwann ein kleines Häuschen, in welchem wir Eintritt bezahlen mussten und danach ging es (ziemlich anstrengend) auf steilen Treppen eine Weile bergauf zu den Ruinen. Wir hatten dann dort auch eine einheimische Führerin, die uns alles gezeigt und erklärt hat. Kuélap ist unglaublich beeindruckend, hat mir wahnsinnig gut gefallen, aber ich hab ja auch ein bisschen ein Faible für alte Steine, vermutlich geerbt!;) Touristen kommen dort kaum hin, vor allem verglichen mit Machu Picchu. Wir waren anfangs auch echt die Einzigen dort, später waren es auch nicht allzu viele. Die Führerin meinte, manchmal kommt gar niemand, manchmal nur 15 und manchmal kommen widerum 200 an einem Tag. Das hat natürlich zwei Seiten: für die recht armen Menschen in der Gegend dort wären ein paar mehr Touristen natürlich nicht schlecht, aber andererseits ist es so einsam dort nochmal sehr viel schöner, als wenn es total überlaufen wäre, wie an so vielen anderen Orten der Welt… Jetzt wird dort aber ein ziemlich großes Besucherzentrum gebaut, ich denke, in den nächsten Jahren wird sich dort also viel verändern. Jetzt ist alles noch total unberührt. Man kann eigentlich fast überall zwischen den Ruinen herumlaufen, alles ist völlig bewachsen von wunderschönen Pflanzen und exotischen Bäumen, totales Urwald- und Abenteuer-Feeling! Das Besondere an Kuélap ist, dass die Festung komplett aus runden Mauern besteht und zudem mehrere (auch runde) Häuser auf verschiedenen Ebenen beinhaltet hat. Ist schwer zu beschreiben und die Schönheit kann man sowieso nicht mit Worten einfangen, man muss selber dort gewesen sein…aber ich werde auch noch ein paar Fotos hochladen, dann kann man es sich vielleicht besser vorstellen! Alles in allem war der Ausflug nach Kuélap unheimlich toll.

Am nächsten Morgen sind wir ganz früh in der Morgendämmerung mit einem Combi wieder zurück nach Chachapoyas gefahren. Dort erst mal gefrühstückt und dann kurzer Hand beschlossen, noch einen Ausflug zu unternehmen: Zu einem riesigen, sehr schönem Wasserfall namens Gocta. Gocta, das hat uns unser Guide erklärt, ist Quechua und bedeutet „Tropfen“. Mit einem Taxi, das wir über eine Touragentur vermittelt bekommen hatten, sind wir ca. 1 Stunde zu einem Dorf gefahren, auf einer sehr kurvigen Straße. Dort musste man dan Eintritt bezahlen und konnte sich überlegen, ob man per Pferd zum Wasserfall reiten will. Das haben wir dann auch tatsächlich gemacht. Jeder von uns auf einem Pferd, das von den Besitzern teilweise geführt und angetrieben wurde, sind wir durch die wunderschöne Natur geritten. Das war echt klasse! Ich weiß leider nicht, wie lang wir genau auf den Pferden saßen, aber es war mindestens 1 Stunde. Irgendwann wurden die Pferde dann sozusagen abgestellt und es ging zu Fuß mit unserem Guide weiter. Der letzte Weg war, zumindest für mich, unglaublich anstrengend. Es ging im Zick Zack teilweise wahnsinnig steil bergauf, mal auf Treppen, mal auf Trampelpfad. Aber die Anstrengung hat sich auf jeden Fall gelohnt. Man konnte den Wasserfall zwar auch schon von unterwegs aus sehen, aber halt nur von Weitem und von ganz nah war das dann doch nochmal was anderes. Der Wasserfall besteht aus zwei Fallstufen, ist insgesamt 771 m hoch und zählt damit zu den größten der Welt. Erst ganz kürzlich wurde er entdeckt, ein spektakulärer Fund. Direkt am Fuß des Wasserfalls geht ein sehr starker Wind und man wird ganz nass dadurch, aber es ist auf jeden Fall beeindruckend, dort zu stehen…Und schon allein nur für die Umgebung, die Landschaft, die wunderschöne Natur, in der Gocta liegt, hätte sich der Ausflug dorthin gelohnt!

Am selben Abend sind wir dann auch schon wieder glücklich und zufrieden mit dem Bus nach Chiclayo zurückgefahren. In Chiclayo haben wir eine Weile auf der Plaza de Armas rumgesessen und gedöst, weil wir so früh dort waren, dass noch kein Café offen hatte. Als dann endlich eins geöffnet hatte, gab’s erst mal ein leckeres und ausgiebiges Frühstück. Dann sind wir zu Tepsa, haben einen Bus zurück nach Lima gebucht und konnten dadurch dann auch gleich unser Gepäck dort lassen. Anschließend sind wir dann in einem klapprigen, unglaublich warmen Bus, mindestens 1 Stunde lang nach Sipán gefahren. Das ist eine sehr große, alte Ruinenstätte, sehr beeindruckend wie ich fand und mit einem sehr gut gemachten Museum! Aber das ist wohl auch einfach Geschmackssache…;)

Tja und Abends sind wir dann wieder über Nacht zurück nach Lima gefahren, zurück nach „Hause“ in Villa El Salvador. Der erste Teil unserer Reise ist also erst mal vorbei. Es war unglaublich schön, wir haben viel gesehen und erlebt, und es war auch recht anstrengend. Warum wir nicht noch länger im Norden Perus geblieben sind, oder noch andere Städte besucht haben? Wir hatten die Wahl, noch weiter Richtung Ecuador zu gehen, aber das war uns zu weit und auf Strandorte hatten wir keine große Lust nach so viel schöner Natur. Dann hätten wir außerdem noch weiter in den Regenwald hineingehen können, hatten aber etwas Angst vor dem vielen Regen (jetzt ist ja grad Regenzeit, also nicht so gut um dort zu reisen) und den vielen Stechmücken… Ja, also haben wir beschlossen, wir gehen erst mal zurück nach Lima, machen Ausflüge hier in die Gegend (es soll hier zum Beispiel einen wunderschönen Berg zum Campen geben) und gehen dann noch in den Süden von Peru, nach Ica, Huacachina und Arequipa. Das hatte auch den Vorteil, dass wir nach längerer Zeit endlich mal wieder richtig gut duschen konnten, Wäsche waschen, ins Internet und ein bisschen ausruhen von den vielen Busfahrten. Außerdem bin ich dann auch morgen zu meinem Geburtstag hier, das ist nämlich auch der Geburtstag von meiner Gastschwester Camila und so feiern wir dann alle zusammen im Parque Zonal!:) Hmm…mein 20ter Geburtstag also in Peru! Ich werde alt…!;)


Gespräche, Gruppenarbeit, Pool, Meer, wenig Schlaf…Zwischenseminar!

Vor wenigen Stunden bin ich nun erstmal wieder in Villa El Salvador angekommen. Von Montag bis heute fand nämlich wie bereits erwähnt das Zwischenseminar vom Welthaus Bielefeld statt. Diese Seminare sind übrigens Pflicht für uns Freiwillige, vor Peru, während Peru und nach dem Jahr gibt es die. Dort werden dann bestimmte Themen bearbeitet und eine Evaluation durchgeführt. Das jetzige Seminar diente hauptsächlich dazu, Probleme und Schwierigkeiten zu klären und sich mit den anderen Freiwilligen auszutauschen. Meiner Meinung nach war das Ganze diesmal ein echter Erfolg: es war vor allem sehr schön, all die anderen Freiwilligen nach einem halben langen Jahr wiederzusehen (wir sind insgesamt 24 junge Leute). Es gab viele Gespräche untereinander, wie’s einem so geht in dem jeweiligen Projekt, Neuigkeiten wurden ausgetauscht…außerdem hat jeder Freiwillige eine kleine Präsentation machen müssen, in welcher er das Projekt, in dem er arbeitet, kurz vorstellt. Es war sehr interessant, die anderen Projekte so mal genauer kennenzulernen und zu sehen, wie verschieden viele doch sind, dann letztendlich aber doch alle Gemeinsamkeiten haben. Gruppenarbeit gab es natürlich auch und es wurde auch so einiges gearbeitet, nicht nur geplaudert!;) Aber geplaudert wurde insgesamt schon ziemlich viel und wir hatten sehr viel Freizeit, die wir dann am Pool, oder Meer verbringen konnten. Das Ganze fand nämlich ganz im Norden von Lima, in einem Club in der Nähe von Ancón statt! Allzu viel haben wir die letzten Tage auch nicht geschlafen, denn es gab einfach so viel zu reden und viele der Anderen hat man einfach schon seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen gehabt…alles in allem: tolle Sache! Nachher fahren Wenzel und ich dann zum Flughafen und holen den Jonas ab…sehr absurd und hammer! Bin gespannt, was die nächsten Tage so bringen werden…


Arbeit vorbei, Urlaub kommt!

Soo…jetzt sind die „vacaciones útiles“ leider erst mal wieder vorbei, zumindest für mich. Vergangenen Donnerstag fand nämlich die letzte Tanz-Stunde statt und am Freitag war dann auch das letzte Mal Deutsch AG. Regulär würden die talleres noch weitergehen bis zum 8.Februar, aber da wir mit dem Welthaus Bielefeld vom 4. bis zum 8.02 auf dem Zwischenseminar sind, ist das leider nicht möglich. Schade, denn ich hätte gerne noch ein bisschen weitergemacht, wo es doch gerade so gut lief. Aber vielleicht muss man ja auch gerade dann aufhören, wenn’s gut läuft?! Wie auch immer…beide talleres liefen echt super gut, es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht und ich bin sehr stolz auf die Leistungen meiner Schüler!:) In beiden AGs haben wir mehr erreicht, als ich eigentlich gedacht hatte, meine Erwartungen wurden vielmals übertroffen. Natürlich gab’s zwischendurch mal Momente, in denen es mal nicht ganz so gut geklappt hat, aber es gab eigentlich nie eine Situation, in der ich dachte, dass jetzt die Luft draußen ist, oder dass es jetzt nicht weitergeht…Ich bin echt begeistert von beiden talleres und freue mich jetzt schon darauf, nach den Ferien damit weiterzumachen.:) Am kommenden Montag geht’s dann für uns erst mal hoch in den Norden von Lima zum Zwischenseminar mit dem Welthaus Bielefeld. Da werde ich also nach einem halben Jahr alle anderen Freiwilligen wiedersehen und ein paar schöne Tage in einem Haus am Strand verbringen! Und direkt im Anschluss kommt dann ein sehr guter, gemeinsamer Freund von Wenzel und mir aus Tübingen zu Besuch (jonas), bleibt eine ganze Weile hier und wir werden zusammen in Urlaub fahren! Wohin, das steht noch nicht so genau fest…wahrscheinlich aber nach Chile. Tja, also ist jetzt erst mal wieder Schluss mit Arbeiten (wobei die Arbeit mir unglaublich viel Spaß gemacht hat!) und viel Erholung und schöne Reisen stehen bevor!:)