Sophia weit weg


Aaauuuuf nach Bolivien!

Der nächste Urlaub ist geplant (auch wieder sehr spontan, vor ein paar Tagen) und steht direkt vor der Tür: Ich fahre zusammen mit Wenzel nach Boliiiiivien!! Heute Abend geht’s erst mal mit dem Flieger nach Juliaca, das liegt am Titicacasee, noch auf peruanischer Seite. Dort suchen wir dann einen Bus, der uns so schnell wie möglich nach La Paz in Bolivien bringen wird. Je nachdem, wann wir einen Bus erwischen, kommen wir dann morgen früh oder Abend in La Paz an! La Paz, bestimmt wieder was ganz anderes…ich bin sehr gespannt und freue mich unglaublich! Vor Ort ist lustigerweise dann eine gute Freundin (Lucie) von mir, von ganz früher, Kindergarten und Grundschulzeiten. Mit der treffen wir uns dann auch und reisen eventuell auch gemeinsam noch zum Titicacasee! Also…aaaaaaaaaaaaauuf nach Bolivien!:)


Weihnachten mal wieder ein bisschen anders

Wahrscheinlich wegen dem Essen am Abschlussball, war ich leider die ganzen letzten Tage noch krank und lag mit Fieber im Bett. Deshalb habe ich nicht allzu viel um mich herum wahrgenommen und mich hauptsächlich auf’s Tee trinken und schlafen beschränkt. Heute gehts mir zum Glück schon wieder besser, sodass ich auch kurz in die Schule gehen konnte. Aber die letzten Tage war es echt noch heftig… An Heilligabend hab ich mich dann aber trotzdem aus dem Bett gezwungen und habe mal peruanisches Weihnachten erlebt. Es war ja nicht das erste Mal, dass ich an Weihnachten nicht Zuhause war und auch nicht das erste Mal Weihnachten in einem anderen Land…aber dass das so anders werden würde als die Bräuche in Deutschland hätte ich nicht gedacht! Gegen 21 Uhr sind wir alle (meine ganze Gastfamilie, Wenzel und ich) von Zuhause losgefahren zu dem Haus von einem Onkel meiner Gastmutter. Dort waren dann auch noch einige andere Tanten, Onkels, Cousins, etc. anwesend. Die Männer waren alle draußen im Innenhof und haben dort einen sehr leckeren Pavo (Truthan) zubereitet (das war glaube ich mit einem Holzkohleofen!). Währenddessen waren wir anderen im Wohnzimmer und haben eine sehr kitschige Sendung über Weihnachten im Fernsehen angeschaut. Um Punkt 00:00 Uhr ging dann draußen der Hammer los: die ganze Stadt war erleuchtet von Feuerwerk! An Weihnachten Feuerwerk?! Hä? Während draußen wunderschönes Feuerwerk losging, haben sich alle umarmt, Frohe Weihnachten gewünscht und mit Sekt angestoßen und dann haben wir alle gemeinsam das Feuerwerk vom Balkon aus bestaunt. Das war echt ein schönes Feuerwerk, überall hat man welches gesehen. Als es dann nach einer Weile vorbei war wurden Weihnachtslieder aufgelegt und der leckere pavo kam auf den Tisch. Der war wirklich sehr lecker, auch wenn ich leider nicht allzu viel essen konnte, weil es mir ja noch nicht wieder so richtig gut ging. Dann wurde eine Weile bei angenehmer Atmosphäre gegessen und anschließend die Geschenke ausgepackt, die unter dem kitschigen (Plastik-)Weihnachtsbaum lagen. Erst gegen halb 3 waren wir dann wieder bei uns Zuhause und ich war fix und fertig. Wenzel und ich haben übrigens jeder leckere Pralinen von der Gastfamilie geschenkt bekommen. War sehr lieb, vor allem weil es hier ja so unglaublich wenig leckere Schokolade gibt, die nicht total überteuert ist…und ich liebe Schokolade doch einfach so sehr!;) Also alles in allem ein schöner, sehr untypischer Heiligabend, fern von der lieben Familie, die ich dann doch auch sehr vermisst habe…


Beim Abschlussball am Ehrentisch

Am vergangenen Samstag fand wie gesagt der Abschlussball von Fe y Alegria 17 statt…das war eine sehr lange Zeremonie, sehr festlich und feierlich und schön gemacht. Auf dem Schulhof von Fe y Alegria 17 wurde extra deshalb ein riesiges, sehr elegantes (bestehend aus weißen und goldenen Tüchern) Zelt aufgebaut. Wir hatten am Tag vorher eine Einladung von den Absolventen erhalten, auf der „invitación de honor“ stand, also Ehreneinladung. Natürlich konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, was das jetzt bedeuten sollte, aber es war letztenendes dann sowieso nochmal ganz anders. Von richtigen Kellnern wurden wir an unseren Ehrenplatz geführt: ganz vorne, direkt neben der Schulleiterin Hermana Inés, der Sub Direktorin der Secundaria, den Paten und noch ein paar anderen wichtigen Lehrern! Leider hat sich im Laufe des Abends herausgestellt, dass es eher hinderlich war, am Ehrentisch zu sitzen. Normalerweise würde man ja erwarten, dass die „Ehrengäste“ extra gut behandelt und am schnellsten bedient werden, oder? Dachte ich zumindest. Nur war dann eher das Gegenteil der Fall. Wir haben alles, wirklich alles, als allerletzte bekommen und oft schien es sogar, als würden die Kellner uns absichtlich ignorieren! Beim feierlichen Anstoßen mit Sekt mussten alle darauf warten, dass die Ehrengäste auch mal was kriegen und mit dem Essen waren alle anderen schon fertig, als wir unseres endlich bekamen. War irgendwie sehr seltsam, irgendwas muss da schief gelaufen sein. Dummerweise war dann das Hähnchen teilweise noch nicht ganz durch (ich hab nur ein paar Bissen davon gegessen) und hat mir zumindest überhaupt nicht gut getan…am nächsten Morgen war mir total schlecht, ich hatte Durchfall, Fieber und lag krank im Bett. Sehr blöd gelaufen. Zur Abschlussfeier gibt es eigentlich sonst nicht soo viel zu sagen. Sie war unglaublich lang, das Essen kam erst gegen halb 2 (nachts!) auf den Tisch, es gab wahnsinnig viele (sehr lange) Reden und alle 130 Schüler sind einzeln mit ihren Eltern auf einem roten Teppich eingelaufen und haben Geschenke überreicht bekommen! Außerdem wurde viel getanzt, aber hauptsächlich die Absolventen zu Reggaeton-musik…Gegen 3 waren aber tatsächlich noch fast alle da, auch die ältesten Omis, was mich doch sehr überrascht hat! Es war eigentlich überhaupt nicht emotional, wie ich erwartet hatte, aber das liegt vielleicht auch daran, dass die ja jetzt tatsächlich noch Unterricht haben diese Woche. Eine Sache ist noch wichtig zu erwähnen: die „Promoción“ war dem Lehrer Julio Esparta gewidmet! Das ist ein Lehrer an der Schule, der schon recht alt ist und fast blind, aber dennoch sehr gut unterrichtet. Eine große Ehre, denn normalerweise sind es weltbekannte, meist verstorbene wichtige Persönlichkeiten, denen die Promoción gewidmet wird!


Schulabschluss – und was jetzt?

Ich könnte jetzt natürlich auch davon schreiben, dass gestern der angebliche Weltuntergang war und wie sehr es mich genervt hat, dass wirklich jeder davon geredet hat…aber ich glaube, das spar ich mir jetzt mal lieber. Dafür was anderes: gestern gab es für mich gleich 2 schöne, lustige Weihnachtsfeiern. Am Abend gab es eine sehr große, lustige mit allen Lehrern und sonstigen Mitarbeitern der Schule. Das war eine wirklich nette Feier, mit leckerem Essen, Wichteln und großen Geschenkkörben für jeden. Die Atmosphäre war sehr schön, hat mir sehr gefallen. Außerdem gab es auch schon morgens eine kleine Weihnachtsfeier: Die ganze Schule hat nämlich gestern heiße Schokolade und Panetón bekommen und das dann während einer Klassenlehrerstunde genossen. Morgens wurden Wenzel und ich von einer der Abschlussklassen dazu eingeladen. Wir haben dann sogar auch mitgewichtelt! Das Ganze war sehr emotional und ziemlich anders als das Wichteln bei uns früher…Es gab viele große Geschenke, einen Hundewelpen, ein Ständchen mit der Gitarre, etliche Umarmungen und viele Tränen. Teilweise habe ich mich ein bisschen fehl am Platz gefühlt, weil ich die meisten ja gar nicht wirklich kannte und das für die eben so die letzte gemeinsame Stunde war. Aber es war trotzdem sehr schön, dabei gewesen zu sein und mal mitzuerleben, wie das Wichteln hier in Peru so ist. Ich glaube, die emotionsgeladene Stimmung während der Stunde kam vor allem daher, dass ihnen bewusst wurde, dass die Schule jetzt für sie vorbei ist. Klar, bei meiner Abschlussfeier waren auch sehr emotionale Momente dabei, aber doch nicht so heftig wie hier gestern. Vielleicht liegt das auch daran, dass es hier etwas ganz anderes bedeutet, mit der Schule fertig zu sein. Hier bedeutet das nicht wie bei so vielen Abiturienten in Deutschland, zu überlegen was man danach machen will, vielleicht ins Ausland zu gehen, den Führerschein zu machen, eine eigene Wohnung zu suchen… Hier bedeutet das erst mal Angst vor der Zukunft und hinterlässt ein gewaltiges Loch. Vor allem die Schüler hier in Villa El Salvador kommen eben aus sehr armen Verhältnissen, die Chance, später mal zu studieren ist unglaublich klein. Es ist nicht nur so, dass die Studiengebühren für viele hier unbezahlbar sind, man hat hier auch keinen Abschluss vergleichbar mit dem Abitur, wenn man mit der Schule fertig ist. Bevor man überhaupt studieren könnte muss man ein Zulassungsexamen bestehen und außerdem ein bis zwei Jahre lang an einer der vielen sogenannten Akademien ein Vorbereitungsjahr durchlaufen, was auch wieder kostet. Es gibt hier leider viel zu viele noch-Schüler, die sich verzweifelt fragen müssen, was jetzt auf sie zukommt und sicherlich wird es auch viele geben, die ihr ganzes Leben in Villa El Salvador bleiben, ohne ein Studium zu absolvieren und ohne wirkliche Aussichten auf Besserung. An Fe y Alegria kann man ein Stipendium für ein Studium an der „Católica“ erlangen, was ich für eine unglaublich tolle Sache halte, aber auch nur sehr wenige und nur die allerbesten haben eben die Möglichkeit dazu…die meisten bleiben auf der Strecke. Heute Abend findet die Abschlussfeier statt und Wenzel und ich sind als „Ehrengäste“ eingeladen worden. Ich bin sehr gespannt, wie das wird…


Der Zerfall der Schulbücher

Am Donnerstag haben wir Yanina wieder dabei geholfen, die Schulbücher einzusammeln und zu kontrollieren. Das ist meiner Meinung nach eine echt absurde, etwas unnötig komplizierte Sache. Es wird nämlich nicht nur eingesammelt und kontrolliert, ob alle abgegeben wurden… jedes einzelne Buch wird auch sehr genau angeschaut: Gibt es umgeknickte Seiten? Wurde reingeschrieben? Fällt es auseinander? Ist es dreckig, oder hat Flecken? Und wenn es dann begutachtet wurde, wird es bewertet. Bei der Bewertung gibt es verschiedene Kategorien, die den generellen Zustand des Buches beschreiben: 1 steht für „nuevo“ (neu), 2 für „bien estado“ (guter Zustand), 3 für „maltratado“ (schlecht behandelt) und 4 für „muy maltratado“ (sehr schlecht behandelt). Von jeder Klasse gibt es dann eine Liste mit den Namen der Schülern, dort wird dann die „Note“ der 5 Bücher, die abgegeben werden müssen, eingetragen. Noch dazu gibt es Zettel, auf denen praktisch die Zerfallsgeschichte des einzelnen Buches protokolliert ist. Dadurch kann man dann beurteilen, ob das Buch eben schon vorher beschädigt war, oder durch den Schüler mutwillig zerstört wurde. Falls letzteres der Fall sein sollte, gibt es eine Standpauke und es wird eine Strafe von 5 Soles verhängt! Ein sehr komisches System, das unglaublich viel Zeit in Anspruch nimmt, die meiner Meinung nach sinnvoller genutzt werden könnte…!


Eine Tanzlehrerin für alles

Ab und zu (leider schon recht häufig) kommt es vor, dass Wenzel und ich mit der ganzen Klasse, also 40 Schülern, Sportunterricht machen müssen. Das ist meistens ziemlich anstrengend, mit 40 auf einem Haufen oft auch eher ein Ding der Unmöglichkeit. Aber leider dennoch manchmal nötig. Das liegt dann meistens daran, dass die Tanzlehrerin Yanina, die ja normalerweise mit der Hälfte der Klasse Tanzunterricht macht, Vertretungslehrerin spielen muss. Vertretung, weil der Lehrer einer anderen Klasse eine Besprechung hat, zum Beispiel. Wir haben auch schon mal Klassen betreut, da hatten die Schüler eben Aufgaben bekommen, die sie bearbeiten sollten. Wir mussten also praktisch nur aufpassen, dass alle auch was arbeiten, nicht rumschreien…solche Sachen. Insofern ist das nicht wirklich Vertretungslehrer, sondern so was wie ein Aufpasser-Job. Ich dachte bis heute, dass Yanina dann dasselbe macht, wenn sie in einem Klassenzimmer bleiben muss. Aber heute war ich dann richtig schockiert: Denn sie hat heute in einer Klasse tatsächlich richtigen Mathematik Unterricht gegeben! Eine Tanzlehrerin die als Vertretung Mathe unterrichtet?! Ich dachte echt, ich spinne. Sowieso habe ich das Gefühl, dass Tanz- und Sportlehrer hier noch viel mehr machen müssen, als „nur“ ihr Fach unterrichten. Sie sind für ganz schön viele Sachen zuständig, die eigentlich nicht ins Aufgabengebiet eines Sportlehrers reinpassen. So ist beispielsweise eine weitere Aufgabe, die Schulbücher am Schuljahresende von allen Klassen einzusammeln und auf Zustand zu kontrollieren. Dabei werden Wenzel und ich Yanina dieses Jahr helfen, heute haben wir schon damit angefangen, morgen geht’s dann weiter. Scheint mir übrigens auch eine sehr seltsame, irgendwie etwas unnötige Sache zu sein, von der ich berichten werde, sobald ich etwas mehr darüber weiß!


Weltuntergang, Weihnachtschaos und Quartalsbericht

Am vergangenen Mittwoch war ja, falls es jemand tatsächlich nicht mitbekommen haben sollte, der 12.12.12. Das hieß: sehr viele 12en, etliche Facebook-Meldungen und Leute, die völlig verrückt gespielt haben, weil ja der Weltuntergang kurz bevorsteht. An diesem Tag musste ich von 12 bis 12:30 Uhr eine Klasse in ihrem Klassenzimmer betreuen, weil die Lehrer eine Besprechung hatten. Blödes Timing! Denn um 12:11 Uhr haben sie alle im Chor, laut schreiend die Sekunden bis 12:12 Uhr runtergezählt…Und am 12.12.12 um 12:12 Uhr war dann in diesem Klassenzimmer ein riesen großes Geschrei. Die sind völlig ausgeflippt, haben rumgeschrien, gekreischt, sind durchs Klassenzimmer gehüpft, das war echt irre! Generell spielen die Leute irgendwie zur Zeit ziemlich verrückt. Ist ja nicht nur so, dass die Welt bald untergeht…es ist auch schon bald Weihnachten! Gestern habe ich so die Erfahrung gemacht, besser niemals in der Vorweihnachtszeit in den Tottus (große Supermarktkette, wo man alles kaufen kann) zu gehen. Es war gestopft voll, ein mega Gedränge, sodass man nicht wirklich an die Regale kam. Überall hats gebimmelt und geblinkt und es liefen für meinen Geschmack furchtbare Weihnachtslieder…aus Fehlern lernt man!

Die letzten Tage habe ich sonst recht wenig unternommen und mich in der Sonne ausgeruht um mich für die kommenden, sehr stressigen Tage zu rüsten. Und um endlich mal meinen ersten Quartalsbericht fertig zu schreiben. Es ist nämlich in meinem Vertrag so geregelt, dass ich alle 3 Monate einen Bericht schreiben muss, in welchem ich von dem Leben hier und meiner Arbeit erzähle. Dieser geht dann ans Welthaus Bielefeld, alle meine Unterstützer und sonstige Interessierte! Naja und da ich ja leider etwas perfektionistisch in manchen Dingen bin hat es eine Weile gedauert, bis ich den Bericht fertig hatte. Aber jetzt ist er tatsächlich lesebereit und auch schon abgeschickt (obwohl ich mich zwingen musste, jetzt nicht nochmal was zu ändern)! Ich bin ja auch nur fast 1 Monat zu spät dran.. Ihr findet den fertigen Bericht unter „Meine Arbeit“ auf einer Extraseite…braucht leider eine Weile, bis es geladen ist, weil’s doch irgendwie etwas groß geworden ist. Das nächste Mal kleiner, versprochen!;)


Weihnachten rückt näher – der Weihnachtsstress beginnt

Vergangenes Wochenende habe ich zu spüren bekommen, dass Weihnachten tatsächlich immer näher rückt und alle Leute immer mehr verrückt spielen, wie das eben in der Vorweihnachtszeit so ist… Früh morgens liefen bei uns schon Weihnachtslieder auf voller Lautstärke und meine ganze Gastfamilie war damit beschäftigt, das Haus mit Weihnachtsdeko zu schmücken. Jetzt sieht das folgendermaßen aus: Mitten im Raum ein Weihnachtsbaum aus Plastik, über und über mit bunten Kugeln, Lichtern, Plüschtieren und Figürchen behangen. Auf dem Fenstersims kleine Figuren. An den Wänden Bilder von Weihnachtsmännern und Engeln und große grüne Girlanden. Eine selbstgebastelte Krippe neben dem Baum. Und an jedem Fenster, das zur Straße zeigt, bunte Lichterketten. Sogar an meinem Fenster wurden Lichterketten angebracht, was mich persönlich eher etwas stört. Das Ganze Fenster war nämlich bedeckt, man konnte es nicht mal wirklich aufmachen. Ich hab die Lichterkette jetzt erst mal umgehängt, so dass nur noch der obere Bereich des Fensters zugehängt ist und anschalten werd ich das Ding auch nur, wenn ich nicht Zuhause bin. Wenn da nämlich die ganze Zeit was blinkt (man kann auch noch Ton dazu anschalten) dann ist das ziemlich nervend, finde ich. Aber das Wohnzimmer sieht eigentlich echt schön aus, auch wenn es vielleicht für meinen Geschmack ein bisschen übertrieben weihnachtlich ist. Sonntag Nachmittag war ich dann die ganze Zeit damit beschäftigt, Plätzchen zu backen. Sind nicht ganz so geworden wie geplant, aber trotzdem ganz lecker. Was mich dabei erstaunt hat war, dass man hier keine Mandeln oder Haselnüsse kennt! In gemahlener, oder gehackter Form schon mal gar nicht. Die Mandeln, die ich irgendwann in einem der großen Supermärkte gefunden und gekauft habe, waren auch unverschämt teuer und mussten dann von mir von Hand gehackt werden. In den nächsten Tagen werde ich aber auf jeden Fall nochmal backen, denn die Plätzchen gehen hier weg wie nichts!;)


Eine ganze Pizza für dich allein? Echt jetzt?

Heute waren Wenzel und ich zusammen mit der ganzen Familie in Villa El Salvador super lecker Pizza essen, es gibt da nämlich eine Pizzeria, da sind die Pizzen wirklich lecker. Der Anlass war, dass Camila eine super gute Note in einem Referat bekommen hat, für das sie sich aber auch echt Mühe gegeben hat. Aber schon beim Bestellen haben vor allem meine Gastgeschwister Alonso und Camila große Augen gemacht: Wenzel und ich haben jeder eine Pizza für uns bestellt. Jeder eine ganze Pizza für sich allein?! Keine halbe, oder kleine?! (Die Pizzen sind nur vielleicht ein kleines bisschen größer als die Normalgröße in Deutschland) Denn während wir jeder eine für sich alleine bestellt hat, hat der Rest der Familie eine einzige für alle bestellt. Als wir dann erklärt haben, dass das in Deutschland eigentlich normal ist, eine Pizza alleine zu essen, wurden die Augen nur noch größer und es gab viele Lacher. Tatsächlich haben Wenzel und ich am Ende zum großen Erstaunen aller jeder unsere Pizza geschafft, auch wenn es doch etwas viel war…und die anderen haben 1 1/2 Pizzen zu 5 gegessen. (Wobei Alonso nicht wirklich zählt, denn der hat gerade mal ein Stück mit Müh und Not geschafft) War auf jeden Fall sehr lustig, für beide Seiten und sehr lecker! Und das Wichtigste: Wir sind nicht, wie von Alonso befürchtet, geplatzt!;)


Musikinstrumente von Deutschland nach Peru

Maria, eine unserer Vorgängerinnen hier als Freiwillige an Fe y Alegria 17, hat ein tolles Musikprojekt an der Schule auf die Beine gestellt und jetzt sogar in Deutschland um Spenden in Form von Musikinstrumenten gebeten. Diese Instrumente haben Wenzel und ich zusammen mit unserem Betreuer Antonio heute tatsächlich hier in Peru abgeholt und zur Schule gebracht! Am kommenden Montag bei der wöchentlichen Schulversammlung wird der große Karton dann vor der ganzen Schule geöffnet und die Instrumente (alles Streichinstrumente) feierlich dem Musiklehrer der Schule überreicht! Schon heute haben alle, aber insbesondere der Musiklehrer Mario, über das ganze Gesicht gestrahlt und waren voller Dankbarkeit. Also ein großes Dankeschön im Namen aller schon mal an Maria und alle Spender in Deutschland!:)